Oliver Kossack
„Neverending Ending“
07.11. – 19.12.2015
Galerie Jochen Hempel, Leipzig
„Neverending Ending“
07.11. – 19.12.2015
Galerie Jochen Hempel, Leipzig
Oliver Kossack ist weder Zyniker noch jemand, der sein Spiel vollends beherrschen will. Er operiert produktiv aus einer Gespaltenheit, die zwischen spontanem Impuls und Kalkül, zwischen Virtuosität und Scheitern, zwischen der Emanzipation von Zwängen und dem Wissen um die Begrenztheit der eigenen Subjekt-Position, zwischen der Lust am Malen und der Last der Erbes pendelt. Das Dilemma zwischen einem Gefühl von Autonomie und einem Gefangensein in Systemen, zwischen dem eigenen gesellschaftlichen Anspruch und seinem Scheitern, zwischen existenziellen Zweifeln und Größenwahn, zwischen Widerständigkeit und Instrumentalisierung wird in den Bildern und Objekten formuliert und ausgetragen. Die einstige Autorität des Künstler-Seins wird zwar prekär, aber die Position der Schwäche mündet in Entlastung, die verlorene Bürde der autoritären Instanz gewährt eine neue, wenn auch fragile Freiheit. Dieser Problemhorizont bildet den Ausgangspunkt einer künstlerischen Reflexion, die eine Neubewertung der Möglichkeiten von Kunst im Wissen um ihre Widersprüche und Ansprüche zwischen gesellschaftlichem Auftrag und ästhetischem Spiel versucht.
Oliver Kossack is neither a cynic nor someone who claims to have total control over the game he is playing – oscillating between the joys of painting and the onus of tradition, Kossack exploits the productive rifts between spontaneity and premeditated action, virtuosity and failure, emancipation from constraint and an awareness of the limitations imposed by (himself as) the subject. His paintings and sculptures formulate – and actually perform – critical conflicts that constitute the individual: between the individual’s independence from, and confinement by, the system; between the individual’s demands on society and (his) potential failure; between the individual’s resistance and potential instrumentalisation (by others). Although it may be true that the indivual’s former authority of „being an artist“ has become increasingly precarious, this position of weakness is ultimately relieving. Losing the burden of authority accounts for a new, albeit fragile, sense of freedom. Acutely aware of the contradictions and demands of generating art between social contract and aesthetic manoeuver, this scope of critical issues forms the basis of Kossack’s reflections to re-evaluate the possibilities of art.