Sven Kroner
„Falsches Licht“
08.01. – 05.02.2022
Galerie Jochen Hempel, Leipzig
„Falsches Licht“
08.01. – 05.02.2022
Galerie Jochen Hempel, Leipzig
„Falsches Licht“ ist nicht nur Titel der 3. Einzelausstellung von Sven Kroner, sondern markiert auch den Verweis auf die Besonderheit seiner neuen Arbeiten -zwischen Realität und (optischer) Täuschung.
„Kroners Interieurs zeigen zunächst das Atelier mit den dort hängenden, lehnenden, liegenden, teils umgedrehten Leinwandbildern und Zeichnungen. Diese Atelieransichten verdeutlichen sein Verfahren, einzelne Motive wiederholt aufzugreifen, ja, die Bilder in Variation zu konzipieren. Sie zeigen auch, dass Modellbauten als Vorlagen dafür dienen. Kroner malt, was er hier sieht und wie er die Perspektiven gestaltet, und malt dieses Malen nun also wie zur Klärung und Bezeugung als Interieur.“1
In einigen neuen Arbeiten verschmilzt die Innenwelt seines Ateliers mit der Natur im Freien. Kroner schafft Szenen, die die Perspektive des Betrachters kontinuierlich herausfordern. Seit kurzem nutzt er als zusätzliche Dimension Dioramen in seinen Bildern. Das Diorama als Vitrine erlangte als Szene in Museen zur Nachbildung der Natur Bedeutung, indem präparierte Tiere in gemalten Landschaften gezeigt wurden. Doch während historische Dioramen die Realität vergangener Jahrhunderte nachbilden, ist Kroners gemalte zeitgenössische Welt ein Ergebnis der Fantasie. Er setzt das Diorama als zusätzliche Dimension ein, um unsere Perspektive zwischen Innen und Außen zu verschieben. Die Landschaft dringt auf unterschiedliche Weise in den Innenraum ein.
Zudem spielen Licht und Schatten eine tragende Rolle in den Bildkonstruktionen. Sonnenstrahlen fallen immer wieder gezielt durch Fenster ein, auf die dadurch rückwirkend ein Augenmerk gelenkt wird. Die aufgemachte Trennung von Innen- und Außenraum fokussiert sich hier in der malerischen Darstellung des Durchsichtigen. Als zentrales Element in den oft modellhaften Bildwelten Kroners teilt das zudem oft teilweise geöffnete Fenster im Vergleich zu den nichtdurchlässigen Wänden auf eine verbindende Weise und schafft im Moment der Spiegelung darüber hinaus neue, flächig übereinanderliegende, komplex gemalte Räume, Ebenen und Tiefen.
1 -Auszug aus dem Katalogbeitrag „Welt hinter Glas“ von Thomas Hirsch