Carsten Fock
„OHNE TITEL“
09.09. – 27.10.2016
Galerie Jochen Hempel, Berlin
„OHNE TITEL“
09.09. – 27.10.2016
Galerie Jochen Hempel, Berlin
Die Galerie Jochen Hempel freut sich, im September eine weitere Einzelausstellung mit neuen Gemälden (Gouache, Kunstharz und Pigment) und Zeichnungen (Bunt- und Ölstift, Aquarell) von Carsten Fock zu präsentieren.
Seit 2012 ist Carsten Fock eng mit der Galerie Jochen Hempel verbunden. Den Auftakt machte die Ausstellung „Die Würde und der Mut“ in Leipzig, die zweite Ausstellung „Towers of the Virgin“ war 2014 in den Berliner Räumen zu sehen. „Ohne Titel“ ist die dritte Show des 1968 im thüringischen Weida geborenen international erfolgreichen Künstlers, den es nach vielen Jahren in Berlin unlängst nach München zog.
Das Werk von Carsten Fock zeugt von einer beständigen Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten zeitgenössischer Malerei, die ihn zu abstrakten, dem malerischen Prozess unterworfenen Arbeiten führt, in denen es immer wieder auch Elemente gegenstandbezogener Motivik gibt. Die westeuropäische Kunst seit 1945 gehört zu den wichtigen Quellen seines künstlerischen Schaffens, das von dem beständigen Interesse an deutscher Nachkriegs-geschichte und intensiven Bezügen zur Popkultur seit den 80er Jahre geprägt ist.
Fock malt zeichnerisch und zeichnet malerisch. Seine Arbeiten transzendieren stil- oder motivprägende Setzungen, indem sie die Grenzen unserer Seh- und Denkgewohnheiten ausloten und den Betrachter zu neuen Synthesen herausfordern. In dieser Konfrontation liegt auch die implizit politische Sprengkraft seiner Werke. Viele Arbeiten durchziehen Strahlen und Linien, existentielle Vertikalen und Horizontalen wie man sie in der christlichen Bildtradition findet, mit denen Fock seine flächigen Architekturen (de)markiert. Typografische Symbole überlagern Elemente aus den anthroposophischen Tafelbildern Rudolf Steiners, und lassen den Betrachter Anteil an diesen kathartischen Übungen nehmen, die das Sinnlich- Gegenständliche als Quelle des Geistigen zu ergründen suchen.
„Erst mal sind die Bilder Bilder“, so Carsten Fock, der seine neuesten Arbeiten folgerichtig unter der Überschrift „Ohne Titel“ versammelt. „Was mich in der Malerei nicht interessiert, ist Geschichten zu erzählen. Es geht mir nicht darum, Motive, die es bereits gibt, zu wiederholen oder in einem Nachempfinden subjektiv neu zu formulieren. Mich interessiert die Herausforderung, innerhalb des Malprozesses ein Bild entstehen zu lassen aus der Ansammlung von Erfahrung und meiner Auseinandersetzung mit der Kunst- und Kulturgeschichte.“
„Carsten Fock lässt die Zeichen aufeinander krachen und schaut sich die Unfallstellen der Ideologien an: Die echte Verzweiflung in der Popkultur interessiert ihn genauso wie die falschen Versprechungen in der Politik, er ist skeptisch schon qua Biographie – aufgewachsen im Verkrümmungsstaat DDR, geflohen, nie angekommen, weil er eigentlich im Kopf viel weiter wollte als dieses neue Deutschland, das sich eine Weile wirklich neu anfühlte und jetzt mehr und mehr zeigt, wie eng es ist, wie borniert es ist, wie selbstgefällig und selbstvergessen.“ (Georg Diez)
Carsten Fock, 1968 im thüringischen Weida geboren, lebt und arbeitet in München. Nach seiner Flucht in die BRD studierte er an der Hochschule für Bildende Kunst in Kassel, anschließend an der Städelschule in Frankfurt am Main. Dort setzte er sein Studium bei Georg Herold und später als Meisterschüler bei Per Kirkeby fort. Seine Arbeiten wurden u.a. im Kunstverein Bregenz, in der Kunsthalle zu Kiel, im Neuen Berliner Kunstverein, in der Kunsthalle Andratx, im Museum Städtische Galerie Wolfsburg und im Neuen Museum Nürnberg gezeigt. Aktuelle Ausstellungen von Carsten Fock präsentieren derzeit der Salzburger Kunstverein, CCA Kunsthalle Andratx sowie ab September Galerie Karl Pfefferle in München. Seine Installation „Kosmos der Angst“ ist im Rahmen der Sammlungspräsentation im MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt zu sehen.
2015 erschien die umfangreiche Monographie „Carsten Fock“ bei argobooks (160 Seiten, Englisch/Deutsch, ISBN 978-3-942700-67-2).
Galerie Jochen Hempel is pleased to present a further solo exhibition of new paintings (gouache, synthetic resin and pigment) and drawings (coloured pencil and oil pen, water colour) by Carsten Fock in September.
Carsten Fock has been closely associated with Galerie Jochen Hempel since 2012. Starting with the exhibition “Die Würde und der Mut” (Dignity and Courage) in Leipzig, his second exhibition “Towers of the Virgin” was presented in the gallery’s Berlin premises in 2014. “Ohne Titel” (Untitled) is now the third show of the internationally successful artist, who was born in Weida, Thuringia, in 1968, and who recently relocated to Munich after many years in Berlin.
Carsten Fock’s oeuvre shows a continuous evaluation of the possibilities of contemporary painting – leading Fock to create abstract works subjected to the painterly process but which also reveal elements of figurative motifs. Western European art from 1945 onwards is an important source of his artistic creativity, characterised by a permanent interest in German post-war history and insightful references to pop culture since the 1980s.
Fock paints in a manner of drawing and draws in a manner of painting. His works transcend style- or motif-defining statements by testing the limits of our habits in seeing and thinking, thus challenging the viewer to produce new syntheses. The sheer explosive political force of his works is implicit in this very confrontation. Many works are permeated by rays and lines, existential vertical and horizontal lines as found in the Christian pictorial tradition. Fock uses them to (de)mark his two-dimensional architectural works. Typographic symbols are superimposed onto elements from Rudolf Steiner’s anthroposophical panels, inviting the viewer to partake in these cathartic exercises that seek to sound out the sensorial and figurative as a spiritual source.
“First of all, the pictures are simply pictures,” admits Carsten Fock, who thus assembles his new works under the heading “Untitled”. “In painting, I am not interested in telling stories. It is not my intention to repeat motifs that already exist or to reinterpret them in a subjective way. I am interested in the challenge of allowing a picture to evolve, through the process of painting, my past experiences as well as my own analysis of art and cultural history.”
“Carsten Fock permits a clash of iconography and examines the accident scenes of ideologies: the authentic despair in popular culture interests him as much as the false promises of politics. He is already sceptical because of his own biography – growing up in the GDR, a distorted state, fleeing and never arriving since, in his mind, he actually wished to go much further than this new Germany, which felt new for while and is now showing more and more just how restrictive it is, how bigoted, how self-satisfied and oblivious to all else.” (Georg Diez)
Carsten Fock – born in 1968 in Weida, Thuringia – lives and works in Munich. After fleeing to the Federal Republic of Germany, he studied at the Hochschule für Bildende Kunst in Kassel and then at the Städelschule in Frankfurt am Main, where he continued his studies under Georg Herold and later as a masterclass student under Per Kirkeby. His works have been exhibited at venues such as the Bregenzer Kunstverein, Kunsthalle Kiel, Neuer Berliner Kunstverein, CCA Andratx, Städtische Galerie Wolfsburg and Neues Museum Nuremberg. Exhibitions of Carsten Fock’s work are currently being shown at the Salzburger Kunstverein, CCA Andratx and, from September onwards, at Galerie Karl Pfefferle in Munich. His installation “Kosmos der Angst” (Cosmos of Fear) can be seen in the new collection presentation at the MMK Museum für Moderne Kunst in Frankfurt.
In 2015, argobooks published the comprehensive monograph “Carsten Fock” (160 pages, English/German, ISBN 978-3-942700-67-2).
translation: Ariane Kossack